Durchstarter Ausgabe 3/2017
In den Pfingstferien - also in der letzten Woche - haben wir unsere zweite Auszeit in diesem Jahr genommen. Schon Ende letzten Jahres haben wir gemeinsam mit insgesamt 7 Freunden eine viertägige Wanderung geplant. Der Jakobsweg in der Schweiz war das Gelände, das wir uns dazu ausgesucht haben und die knappe Woche hielt einige neue Erfahrungen bereit.
Abgeschlossen wurde die Woche für meinen Mann und mich mit der Feier einer goldenen Hochzeit auf der Insel Mainau. Im Vorfeld dachte ich, dass das eher ein Kontrastprogramm zu unserer Pilgerwanderung wird. Überraschenderweise gab es jedoch auch hierbei tiefsinnige Gespräche und tolle neue Begegnungen.
Wie ich diese Erfahrungen in meinen Arbeitsalltag übertragen und integrieren kann? Darüber - und mehr - mache ich mir in den heutigen Durchstarter-Themen Gedanken:
Die weiteren Erfolge seit dem letzten Durchstarter habe ich ganz am Ende dieser Ausgabe aufgelistet.
Und jetzt wünsche ich gute Erkenntnisse beim Lesen
Rose Müller
PS: Der Althohenecker Büchermarkt feiert dieses Jahr Jubiläum. Der Markt Anfang September, der den kompletten alten Kern von Hoheneck bevölkert, wird zum 30. Mal veranstaltet. Anlässlich dieses Jubiläums haben sich die Organisatoren für alle Büchernarren etwas besonderes ausgedacht. Bereits am 8. Juli öffnen sie ihr Antiquariat in Hoheneck und jeder Besucher darf sich 5 Bücher aussuchen - und kostenfrei mitnehmen. Jedes weitere Buch kostet dann 1€. Da ich schon viele Male als Verkäuferin beim Büchermarkt dabei war, habe ich mich bereit erklärt, auch hierfür ein bisschen Werbung zu machen.
Durchstarter-Inspiration
Wer in den Fußstapfen eines anderen wandelt, hinterlässt keine eigenen Spuren.
Passend zu den Themen dieses Durchstarters hat mich der Spruch von Wilhelm Busch ausgewählt. Beim Wandern ist es zwar manchmal leichter, im Windschatten zu gehen - eigene Spuren hinterläßt man da allerdings tatsächlich nicht.
Pilgern im Job?
Aus der im Vorspann bereits erwähnten mehrtägigen Wanderung kann ich relativ viele Punkte in meine tägliche Arbeit übertragen und umgekehrt. Zunächst benötigt jedes Projekt eine Planung. Bei der Wanderung legt man die Wegstrecke fest, die Anzahl der Tage, die man dafür aufwenden möchte und wann man damit startet. Bei Projekten in meinem Job ist die Wegstrecke die Dienstleistung, die ich erbringen darf. Die Anzahl der Tage legt sich entweder von alleine fest, wenn es sich um einen unbefristeten Vertrag handelt oder wird von mir kalkuliert. Der Projektbeginn ist in beiden Fällen gleich definiert - man legt fest, wann es losgehen soll.
Ein zweiter Punkt in der Projektplanung ist die Zusammenstellung des Teams. Beim Pilgern geht man ja eher als Einzelner, es ist jedoch nicht ausgeschlossen und vielleicht sogar gewünscht, unterwegs auch Teile der Strecke gemeinsam mit anderen zurückzulegen. Wir hatten uns dazu entschlossen, als Gruppe zu gehen - nicht ohne jedem Einzelnen die Freiheit zu lassen, auch Teile des Weges alleine zurückzulegen. Da keiner von uns solch eine Wanderung vorher schon mal gemacht hatte, und wir daher nicht ganz genau über die eigene körperliche Konstitution bescheid wußten, haben wir uns auf "mindestens Sichtkontakt" vereinbart. Beides - einzeln und als Gruppe wandern - hat Vor- und Nachteile. In der Gruppe fühlt man sich nicht alleine, muss jedoch Rücksicht aufeinander nehmen. Als Einzelner hört man hauptsächlich in sich selbst hinein, ist aber manchmal evtl. auch ein bisschen einsam, was insbesondere dann schwierig wird, wenn einen die eigenen Kräfte verlassen. Wie gesagt, beides hat Vor- und Nachteile. Im Job arbeite ich normalerweise eher alleine, bilde jedoch mindestens mit dem Kunden ein Team.
Als Drittes legt man die Hilfsmittel für das Projekt fest. Im täglichen Arbeiten sind das bei mir hauptsächlich Wissen und Können, manchmal benötige ich jedoch auch harte Ware wie Laptop, Beamer, Block und Bleistift oder spezielle Software. Beim Wandern sind das eher alltägliche Dinge wie Kleidung, Schuhe, Handtuch, usw., jedoch auch Verpflegung und manchmal sogar Blasenpflaster, Stöcke oder Sonnencreme. Wenn man, wie wir, alles für vier Tage im Rucksack mit sich trägt, ist man gezwungen, vor der Abreise schon ziemlich genau zu überlegen, was man benötigt. Jedes Gramm drückt während des gesamten Projektes und manches - nicht alles - kann man unterwegs einkaufen. Hier wird der Spruch "Der Mensch braucht so viel wie er tragen kann." sehr konkret.
Zum Abschluß der Vorbereitung werden die Meilensteine definiert. Wann möchte ich welche Zwischenziele erreichen und was konkret macht diese Zwischenziele aus? Beim Wandern sind die Meilensteine ganz klar die Übernachtungen bzw. die Tagesetappenziele. An welchen Stellen der Route sollten sie liegen? Müssen sie im Notfall mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein? Sind die Etappen auch nicht zu lang oder zu kurz? Gibt es etwas zu Essen am Zielort in unmittelbarer Nähe der Unterkunft, denn lange Spaziergänge will man nach einer km-langen Wanderung nicht mehr machen?
Und dann kann's schon losgehen: Bei großen Projekten wird der Start gerne mit einem sog. Kick-Off-Meeting "gefeiert". Wir waren in Rorschach am See und haben nach dem gemeinsamen Abendessen den Sonnenuntergang genossen. Am nächsten Morgen - dem Tag unserer ersten Etappe - hat es dann in Strömen geregnet. Wir waren darauf vorbereitet, denn das Lesen des Wetterberichts war Teil unserer Planung. Regenjacken, Schirm, Überzüge für die Rücksäcke - alles dabei. Was man jedoch in der Vorbereitung ganz schwer planen kann: was macht ein langanhaltender kräftiger Regen mit mir, wenn ich mindestens 20 km zu Fuß zurücklegen möchte? Für mich persönlich war gleich klar, besser am ersten Tag als am letzten Tag, wenn ich sowieso nicht mehr fit bin. Und tatsächlich hat sich diese erste Etappe abends schon gar nicht mehr so schlimm angefühlt. Einen Teil der Strecke ging mitten durch St. Gallen und wir haben einfach mal den Bus genommen.
Und so komme ich auch gleich zu einem nächsten wichtigen Punkt: Erholungspausen einplanen und mit den eigenen Kräften haushalten. Das Bild links ist - wie man am Himmel erkennen kann - nicht am ersten Tag entstanden. Die Kühe auf der Weide haben uns da zwar auch schon begleitet, allerdings hatte ich keine Möglichkeit zum Fotografieren. Neben den Erholungspausen ist es jedoch auch wichtig, sich ggfs. Hilfe von außen zu holen - wie wir mit der Busfahrt. Auch im Projekt ist das sehr wichtig. Man kann in den allermeisten Fällen nicht alles alleine stemmen und wenn das Projekt die eigenen Kräfte übersteigt, muss man eine Pause einlegen - auch wenn das die Kunden und ggfs. auch man selber nicht immer einsehen wollen.
Den Erholungsbedarf ignorieren und wie bei "alle meine Entchen" den Kopf ins Wasser stecken, hilft höchstens kurzfristig. Wenn man in einer solchen Phase ist, kann es auch hilfreich sein, sich wieder auf das Wesentliche des Projektes zu besinnen. Vielleicht wurden ja Nebenprojekte eröffnet - durch den Kunden oder durch mich selber? - und ich verzettle mich deshalb? Ich werde in Zukunft in solchen Fällen sicherlich an das Packen des Rucksackes denken und überlegen, ob das, was ich gerade tue, tatsächlich notwendig ist.
In so einem Fall kann auch ein Perspektivwechsel notwendig werden - einfach mal auf einen Turm steigen und das ganze von oben betrachten. Und plötzlich sieht man Dinge, die man bisher nicht sehen konnte, weil man viel zu dicht dran war oder sie hinter einer Mauer aus Aufgaben versteckt waren. Auch wenn der Perspektivwechsel nicht zu neuen Erkenntnissen führt, ist er dennoch immer wieder wichtig. Es hilft für das eigene Wohlbefinden auch, wenn man sich wieder sicher ist, dass man auf dem richtigen Weg ist.
Denn von oben kann man es wieder gut sehen: das Ziel. Genau dort möchte ich hin! Auf der Wanderung habe ich es jeden Tag erlebt, wie motivierend es ist, das Ziel endlich ins Blickfeld zu bekommen. Gleichzeitig habe ich auch begriffen, dass es nicht notwendig ist, während der ganzen Laufzeit an das Ziel zu denken. Ganz im Gegenteil kann das sogar ziemlich demotivierend wirken.
Es ist also beim Wandern und bei Projekten wie im richtigen Leben: Alles zu seiner Zeit! Nicht am Anfang schon ans Ende denken und gleichzeitig das Ziel nicht aus den Augen verlieren!
Verwandlung: aus alt wird neu
Die Sonnenuhr, die ich auf der Insel Mainau fotografiert habe, trägt die Aufschrift "tempus vincit omnia". Als alte Lateinerin kenne ich die deutsche Übersetzung. Wörtlich heißt es: Die Zeit besiegt alles! Man kann es jedoch auch angenehmer übersetzen mit "Die Zeit überdauert alles!".
Bei dem jetzt von mir beleuchteten Thema ist dieser Satz leider nicht so zu interpretieren, dass man einfach abwarten kann und die Zeit schon von alleine alles richtet. Denn es geht um die Einführung bzw. das Inkrafttreten eines neuen Gesetzes in Bezug auf Datenschutz. Zum Mai 2018 tritt die EU-DSGVO (EU-Datenschutzgrundverordnung) in Kraft und löst damit das bestehende Bundesdatenschutzgesetz BDSG ab. Diesen Termin kann man theoretisch natürlich tatsächlich einfach abwarten und dann schauen, was passiert. So ist es in diesem Fall allerdings nicht gedacht, denn das Gesetz wurde bereits im Mai 2016 verabschiedet. Der EU-Gesetzgeber hat den Beteiligten zwei Jahre Zeit eingeräumt, um sich auf die neuen gesetzlichen Vorgaben vorzubereiten, bestehende Regelungen entsprechend umzuarbeiten und dann ab Mai 2018 zu 100% das neue Gesetz zu berücksichtigen.
Die meisten Firmen und auch Datenschutzbeauftragten, die ich kenne, haben dennoch zuerst einmal abgewartet. Unter anderem deshalb, weil für einige - viele - Teilthemen die nationalen Gesetze auch erst angepaßt werden sollten. An diesen Stellen steht in der EU-DSGVO sinngemäß: Dies ist durch nationale Gesetzgebung sicherzustellen. Und die gedankliche Ausrede ist ja immer, solange DER noch nichts gemacht hat, brauche ich auch nichts zu tun. Ich habe tatsächlich auch erst mal abgewartet und mich durch Pressemitteilungen "meines" Berufsverbands BvD und bei Netzwerktreffen mit anderen Datenschutzbeauftragten informiert. Die deutsche Gesetzgebung ist bis heute noch nicht fertig mit dem "neuen BDSG" und dennoch tickt die Uhr unaufhaltsam.
Seit Ende April befasse ich mich jetzt jedoch tatsächlich konkreter mit dem neuen Gesetz. Ausgelöst durch eine Infoveranstaltung bei einem Kunden - durchgeführt von einer Anwaltskanzlei - habe ich mir einen Plan gemacht, wie ich für meine Kunden von BDSG nach EU-DSGVO komme. Über diverse Fachliteratur habe ich mir die Hauptänderungen vor Augen geführt. Viele Punkte betreffen meine Kunden nicht, weil sie sich z.B. mit Behörden bzw. dem öffentlichen Dienst beschäftigen. Deshalb habe ich angefangen, aus den Hauptänderungen "nur" die wichtigsten Punkte je Kunde heraus zu picken und werde daraus eine ToDo-Liste je Kunde erstellen. Wenn ein Thema mehrere Kunden gleichermaßen betrifft, umso besser. Für die Abarbeitung der ToDo-Liste(n) werde ich gemeinsam mit dem Kunden Prioritäten festlegen und dann geht's ans TUN.
Da ich mir in den letzten Jahren einige Vorlagen und Musterdokumente selbst erarbeitet habe, muss ich diese natürlich auch noch umstellen. Das werde ich jedoch so gestalten, dass ich zunächst abwarte bzw. prüfe, ob die Vorlage durch eine Aufgabe bei einem Kunden sowieso angepaßt werden muss. In manchen, leider wenigen Fällen werden die Vorlagen auch wegfallen. Wenn nach der Umstellung aller Kunden noch Vorlagen oder Musterdokumente übrig sind, die noch nicht angefaßt wurden, warte ich dennoch so lange mit der Anpassung, bis ich das Dokument zum ersten Mal wieder benötige.
Eine große Rolle bei der Umstellung stellt für mich die Transparenz zum Kunden dar. Ich werde nichts unternehmen ohne den Kunden darüber zu informieren und ihn mitzunehmen. Meine Kunden hören auch von ganz anderen Seiten etwas zum Thema Datenschutz - was sie vielleicht verunsichert - und daher ist es wichtig, dass sie über meine Aktivitäten bescheid wissen und sie sich sicher fühlen können.
Stammtisch No 2/2017
Auch der zweite -Stammtisch 2017 ist schon wieder Geschichte. An einem wunderbaren sonnigen Donnerstag-Abend, dem 1. Juni, trafen sich 9 bestens gelaunte Stammtisch-Gäste quasi auf dem Marktplatz in Bietigheim. Wir hatten den ersten Tisch an der Fußgängerzone und hätten so die zahlreich promenierenden Bietigheimer oder Touristen beobachten können. Allerdings hattem wir dazu gar keine Zeit, denn unsere Gesprächsthemen waren wieder so interessant. Und wenn gerade nicht gesprochen wurde, haben wir uns das leckere Essen von Paul & Toni munden lassen. Normalerweise fotografiere ich mein Essen ja nicht, aber diesmal konnte ich es nicht lassen. Für alle, die nicht dabei sein konnten und dennoch einmal so ein Hochhaus verspeisen wollen, sei hier der Treffpunkt nochmal genannt:
Paul & Toni,& Café Bar, Marktplatz 1, 74321 Bietigheim-Bissingen
Telefon 07142 9667156, www.paulundtoni.de, Facebook-Seite: www.facebook.com/Paul-Toni-1529554983738230/
Eine Teilnehmerin, die zum ersten Mal dabei war, hat sich bei mir für die tolle Runde bedankt. Als ich ihr entgegnete, dass ich ja nur die Einladende bin und daher für die konkrete Zusammenstellung der Runde nichts kann, sagte sie: Doch, Du ziehst Deine Gäste ja an! Da hat sie sicherlich recht - nur ich hatte das bisher so noch nicht betrachtet.
Und so werde ich also auch weiterhin meine magnetischen Fähigkeiten unter Beweis stellen: Das Lokal steht zwar noch nicht fest für den nächsten Stammtisch, aber der Termin ist klar - am Ende der Sommerferien in BW - und ihr könnt Euch schon anmelden:
Sind Sie bereits in unserer Datenbank gespeichert? Dann bitte hier einloggen.
Die weiteren Termine für die -Stammtische 2017 könnt Ihr Euch auch gerne ebenfalls schon notieren:
- Mittwoch, 6. September 2017 (gerade noch in den Sommerferien in BW)
- Dienstag, 5. Dezemer 2017
Alle, die bisher noch nicht bei einem Startklar-Stammtisch dabei sein konnten, möchte ich gerne dazu animieren, Anfang September oder bei einem der nächsten Termine einfach mal vorbeizuschauen - ein angenehmer Abend in sehr interessanter Gesellschaft ist garantiert! Alle Informationen dazu findet ihr auf meiner Stammtisch-Seite.
weitere Erfolge ...
...seit dem letzten Durchstarter
Datenschutz
- Teilnahme an einer Schulung zum "datenschutzgerechten Webtracking"
- Vorbereitung Abschluß Erstberatung bei Sportverband
- weitere Kundenakquise für EasyDatenschutz und Aufstockung EasyDatenschutz-Team
- Vorbereitung Umstellung auf EU-DSGVO bei allen Datenschutz-Kunden
Webmasterin / Internetprojekte
- Aktualisierung Auszeichnungen (4 Sterne DEHOGA) Parkhotel & Spa Ailwaldhof
- Aktualisierung Teammitglieder Creativ-Team Bönnigheim
- Webseiten meiner Kunden auf den aktuellen gesetzlichen Stand bringen
- weitere Kunden umgestellt
Netzwerk / Kooperationen
- Fortführung Beitragsserie im VSAV-Monitor
- Sondierungsgespräche für Zusammenarbeit mit weiterem Datenschutzbeauftragten
- Anmeldung zum nächsten Treffen von H.U.T (Heilbronner Unternehmer Treffen)
Office-Expertin
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